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MZANSI MUSIC
young urban south Africa
CD-0316
Vinyl US-316-1 |
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Preis CD:
15€ | Preis Vinyl:
17€ |
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Die Blaupause des Aufbruchs
Der Glanz des neuen Südafrika: Kwaito war einst der Soundtrack zum Ende der Apartheid. Heute ist er ein florierendes Genre,
in dem sich auch das Unbehagen an den Problemen des Landes artikuliert. [mehr...]
(tageszeitung - Thomas Winkler)
Wenn die Party kocht und die Mucke ordentlich pumpt, ist es letztenendes völlig
wurscht, ob man sich in der Mehrzweckhalle in Kleinkleckersdorf, im Berliner Maria
oder in einer Township-Disco in Hillbrow/Johannisburg aufhält. Mit dem kleinen
Unterschied allerdings, daß man sich in Kleinkleckersdorf vermutlich zu Nelly Furtados
Saturday-Night-Beats die Beine verdreht, sich im Maria mit Peaches-Sex vergnügt
und man in Hillbrow bei schwarzer Ghetto-Tanzmusik die Puppen tanzen läßt.
Seit den frühen 90ern hat sich dort nämlich für diese Zwecke "Kwaito" etabliert,
eine house-infizierte Melange aus HipHop, Ragga/Dancehall und Township-Beats.
Eine Art schwarze Underground-Kultur, die dank der fortschreitenden Demokratisierung
in Südafrika immer populärer wurde und heute einen gewichtigen Machtfaktor
im Musikgeschäft von Mzansi (Slang für Südafrika) ausmacht.
Und wie so viele musikalische Randerscheinungsformen dieser Erde wurde auch das
Phänomen Kwaito dankenswerterweise mal wieder vom "specialist in all styles"
Trikont unter die Lupe genommen, speziell von deren Experte in Sachen urbaner
Musik aus Afrika Jay Rutledge. Zusammen mit einer Gruppe von jungen Journalisten
aus Johannisburg hat er sich durch die breite Phalanx von lokalen Kwaito-Stars
geackert und dabei eine kaleidoskopartige Vielfalt der Mzansi Music offengelegt,
die hierzulande bisher weitestgehend unbekannt und daher als äußerst interessant
einzuordnen ist.
Von Kwaito-Superstars wie Brown Dash oder Mapaputsi, die mit Stil-Elementen wie
Afro-Pop, Reggae oder Rap jonglieren, über die Brothers of Peace, die housigen
Club-Jazz propagieren oder George und Joseph Mothiba aka Revolution, die mit
houselastigem Afro-Beat die Hütte rocken bis hin zu Earnie Deane, die hier mit
einem dublastigen Elektrobeitrag einen Volltreffer landet, reicht die Palette der
angebotenen Appetithappen.
Daß Kwaito-Produzenten aber nicht nur auf südafrikanische
Elemente zurückgreifen, beweist die Gruppe 340ml aus Mozambique, die
sich nach dem Fassungsvermögen einer Bierdose benannt haben. Ihr karibischerafrikanischer
DubMix könnte in seiner innovativen Art genauso gut in New York
oder Caracas entstanden sein.
Bleibt einmal mehr zu konstatieren, daß die mannigfaltigen musikalischen Reichtümer
unseres Globus eben nicht nur auf die allseits bekannte Zentren beschränkt
sind, sondern man ganz im Gegenteil in den etwas entlegeneren Ecken dieser Welt
die wahrhaft dicken Klunker findet.
(www.sound.de - Klaus Halama - 2. 3. 2004)
Mit Unterstützung der Johannisburger Journalisten von "Rage" hat Jay Rutledge nicht einfach einen neuen Versuch unternommen, das Phänomen Kwaito (was durchaus mehr ist als 'runtergedrehter House mit Dancehallsprengseln) in Europa bekannter zu machen - das gelang schon Mitte der 90er nicht. Mzansi (=Südafrika) Music wird ganz zurecht weiter gefasst. Also gibt es hier auch HipHop oder mehr elektro-orientierte Stücke, die derzeit die Jugend am Kap toben lassen. Man soll sich nicht vertun: auch dort kann man sich mit dem richtigen Hit zur richtigen Zeit Villa und Limo zusammenträllern. Trotzdem sind Kwaito und Co. zuallererst Clubmusic, davon überzeugt uns dieser Sampler mit dem phänomenalen booklet einmal mehr.
(Westzeit.de)
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