...Wen
die spezielle Kraft des "Ghetto Swing" fasziniert, der ist auch mit dieser
neuen Coco-Schumann-CD bestens bedient. Die schwebende, atmende Elementar-
kraft von Schumanns Spiel ist aber auch ohne biografisches Vorwissen ein
Genuss. Er setzt die Idee des Swings in melodisch-rhythmischer Reinform
um. Toots Thielemanns sagte einmal, er habe auf der Harmonika kein schöneres
"Caravan" gespielt als mit Schumann. Die versierten Instrumentalisten
der Berliner Jazz-Szene, Hans Schaetzke, Sven Kalis, und Kalle Böhm sind
eine für heutige Verhältnisse traditionell-konzertante, swingende Einheit.
Klassiker wie "One Note Samba", demonstrieren das perfekte Latin-Feeling
der Gruppe oder "Georga On My Mind" sind einfühlsame Hommagen an große
Vor- bilder wie Lester Young oder Louis Armstrong. "Now" macht das zeitlos
Gültige der Musik spürbar - Musik aus einer Lebenserfahrung, in deren
Abgrund kein Blues reicht.
(SÜDDEUTSCHE
ZEITUNG)
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Take The A Train" oder "One Note Samba" etc. diese Titel und noch einige
mehr aber von Musikern zu hören, die schon zu der Zeit gespielt haben,
als die Titel frisch in den Charts, bzw. entartet und verboten waren -
das ist etwas gänzlich anderes! Coco Schumann ist ein Veteran der Jazzgitarre,
einer der deutschen Pioniere auf diesem Gebiet und ein Musiker mit einer
unglaublichen Biografie. Und er spielt diese Melodien so, wie sie einst
gedacht waren. Da wird nichts modernisiert, dafür umso mehr geswingt und
gegroovt! Diese CD ist ein Lehrstück für alle Nachwuchs-Jazzer.
(AKUSTIK-GITARRE)
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Prima, daß ihm nun mit 75 Jahren die verdiente Anerkennung zuteil wird.
Elegantes, leis` elektrifiziertes Plinkern und augenzwinkernde Zitate
frischen gern gelbliche Immergrüns wie "Georgia on my Mind" auf. Überraschen
darf auch die gelegentlich einsetzende akzentfrei-warme Gesangsstimme
des Saxophonisten Kalle Böhm. Bei Coco Schumanns launigem "Stripper Blues"
schließlich zieht die Combo alle Register in Sachen "lasziv" und "verrucht".
(TICKET-BERLIN)
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Coco Schumann hingegen wird hoffentlich noch eine ganze Weile durch die
Clubs touren und seine unglaublich elegante Variante des jazzigen Swings
mit Abstechern in Randbereiche wie Exotica, Blues und lateinamerikanische
Musik spielen. Er ist ein ausgesprochen geschmeidiger Gitarrist, der auch
tausendfach gehörte Klassiker würdevoll und mit Esprit interpretiert.
Er vermeidet die gönnerhaften Gesten und übertriebenen Schlenker. Und
er hat auch kein Problem damit, seinen Mitmusikern einen Platz im Rampenlicht
zu überlassen. Das Neo-Swing-Revival wird vielleicht schon bald tot sein
- lang lebe Coco Schumann.
(MUSIKEXPRESS)
Obwohl
er in der Mordfabrik Auschwitz gezwungen wurde, für die Aufseher "La Paloma"
zu spielen, gab der KZ-Überlebende Coco Schumann die Musik nie auf. Seine
Jazzgitarren-Töne sind Töne des Trotzdem- "sonst hätten die Nazis ja heute
noch gesiegt". Jetzt, mit 75, swingt er in lebendsweiser Gelassenheit,
die Stücke wie "Autumn Leaves" und "Georgia On My Mind" mit sanfter Melancholie
überzieht. Schöner spielt selten jemand traurig - und mit mehr musikalischem
Humor. (Abendzeitung)
Coco
Schumann, einer der im Berlin der späten dreißiger Jahre die hohe Schule
des Swing in Jazzkellern erlernte, Erfahrungen sammelte im Improvisieren,
Untertauchen, Überleben dem die Musik buchstäblich das Leben rettete.
Ob als erster deutscher Gitarrist mit elektrischverstärkter Gitarre im
,HelmutZachariasQuartett' oder bei PopAufnahmen im Rundfunk, bei ,Leo
Rosners Gipsy Band' in Australien oder morgen in der ,Ewigen Lampe' in
Berlin:
immer ist es sein besonderes Gefühl für den Swing, das ihn auszeichnet.
Einer
der wenigen noch aktiven Jazzmusiker in Deutschland, die bereits in den
30ern ihre ersten musikalischen Erfahrungen sammelten, ist der Gitarrist
Coco Schumann.
Heinz Jakob Schumann wurde 1924 in Berlin geboren, und als Halbjude mußte
er schnell lernen erwachsen zu werden. Dabei half ihm seine Liebe zur
Musik: bereits 1936 wurde er infiziert vom ,SwingVirus', und er wurde
bis heute nicht davon geheilt.
1936 in Berlin, das hieß Olympische Spiele, aber auch noch einmal etwas
Freiheit in musikalischer Hinsicht für die, kurze Zeit später geächtete,
,Niggermusik'. Coco, wie er bald hieß, war zunächst nur Zaungast der großen
Tanzpaläste jener Tage, hörte z.B. das damalige SwingIdol Teddy Stauffer
im Delphi. Bald jedoch war er mitten drin, lernte durchs spielen, ging
durch eine einmalige Schule, ein Werdegang, wie er heute kaum noch möglich
ist. Entscheidend dafür war sein besonderes Swinggefühl. Jenes ,feeling',
um das ihn auch heute noch so mancher junge Gitarrist beneidet. Was folgte,
war die Zeit der verbotenen und getarnten Auftritte, in den Bars und Kellern
von Berlin, schließlich Denunziation, Verhaftung, Verschleppung in die
Lager Theresienstadt, Auschwitz, Dachau. Das Überleben gelang ihm mit
Hilfe der Musik, ob als Mitglied der ,Ghettoswinger' in Theresienstadt,
oder beim zwangsweisen Aufspielen von ,La Paloma' in Auschwitz.
Jahrzehntelang schwieg er über diese Erlebnisse, heute sieht er eine Verpflichtung
gegen das Vergessen mit anzukämpfen. Nach dem Krieg fand er wieder den
Anschluß an die Jazzszene, spielte mit Helmut Zacharias, wurde der erste
deutsche Musiker mit einer elektrisch verstärkten Gitarre, wanderte schließlich
aus nach Australien, um nach einigen Jahren zurückzukehren. Coco Schumann
hat die Musik nie streng kategorisiert, und hatte auch mit eingängigeren
Formen keine Probleme. So hat er auch die Geschichte der deutschen populären
Musik begleitet, bei zahlreichen Einspielungen für den Rundfunk, und ist
auch als Komponist in verschiedenen Stilen hervorgetreten. Dabei bleibt
er sich und seinem Publikum, dem er sich besonders verpfichtet fühlt,
immer treu, ob bei Jazzkonzerten oder Tanzgalas: die Musik steht immer
im Vordergrund, das Gefühl für den Rhythmus und den Augenblick.
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Coco
Now!
CD-0266 |
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Preis:
15€ |
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Double
50 Years In Jazz
DoppelCD 0238 |
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Preis:
17€ |
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