Valentin

 

  Karl Valentin
Gesamtausgabe Ton
CD-300

Preis: 59€

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Herausgeber: Andreas Koll

 
CD 1 (1928 - 1930):
01. Das Aquarium (2:53)
02. In einem kühlen Grunde (3:20)
03. Der Zufall (2:50)
04. Der Diebstahl (2:55)
05. Karl Valentin als Feuerwehrtrompeter (3:25)
06. Beim Taucher auf der Oktoberwiese (3:25)
07. Karl Valentin singt und lacht selbst dazu (3:09)
08. Übertragung aus der Hölle (3:17)
09. Liesl Karlstadt als Ratschkathl (3:20)
10. Karl Valentin geht mit seiner Mutter in's Theater (3:30)
11. Karl Valentin singt "Die Uhr von Löwe" (3:31)
12. Der hohle Zahn (3:13)
13. Der Ententraum (3:29)
14. Der Spritzbrunnenaufdreher (3:25)
15. Teppichklopfen (2:58)
16. Der verlorene Brillantring (3:29)
17. Eine Stadtratssitzung (3:05)
18. Im Schallplattenladen (3:08)
19. Radfahrerpech (2:50)
20. Beim Feuerwerk (3:26)
21. Frau Huber sucht eine neue Köchin (2:57)
22. Frau Huber auf der Straßenbahn (2:55)

CD 2 (1937 - 1938):
01. Am Heuboden (3:43)
02. Der Hasenbraten (3:33)
03. Im Zoologischen Garten (3:47)
04. Die Zitherstunde (3:19)
05. Karl Valentin tanzt nach der Schrift (2:43)
06. Schäfflertanz (3:15)
07. Vereinsrede (3:40)
08. Der Hund (3:59)
09. Ohrfeigen (3:41)
10. Die Brille (3:46)
11. In der Apotheke (3:40)
12. Der neue Buchhalter Maier (4:00)
13. Verkehrsordnung (3:50)
14. Der Trompeter von Säckingen (3:44)
15. Am Fußballplatz (3:46)
16. Geistreiche Verse (3:13)
17. Bum, Bum, Bum (4:25)
18. Die vier Jahreszeiten (3:14)

CD 3 (1939 - 1940):
01. Das Lied vom Sonntag (2:46)
02. Vor Gericht (Im Gerichtssaal) (3:31)
03. Beim Arzt (3:02)
04. Semmelnknödeln (3:54)
05. Vergesslichkeit (3:41)
06. Üble Angewohnheiten (3:43)
07. Wappenkunde am Stammtisch (3:59)
08. Die verfluchte Hobelmaschine (4:33)
09. Sprachenforscher (4:09)
10. Die Menschenfresser (6:01)
11. Die Fremden (3:15)
12. Sonderbarer Appell (3:27)
13. Silberne Hochzeit (3:30)
14. Schwieriger Kuhhandel (3:19)
15. Trompetenunterricht (4:24)
16. Beim Zahnarzt (3:23)
17. Die Auskunft (Schwierige Auskunft) (3:52)
18. Der überängstliche Hausverkäufer (2:28)

CD 4 (1940 - 1941):
01. Zauberei (3:59)
02. Der Vogelhändler (3:13)
03. Politische Ansichten (4:03)
04. Radfahrer und Verkehrsschutzmann (3:40)
05. Buchbinder Wanninger (Telefonschmerzen) (6:09)
06. Die Mutter (3:17)
07. Des Freundes Brief (6:44)
08. Wer uns getraut (4:02)
09. Was ist hier passiert (3:44)
10. Wahre Freundschaft (3:36)
11. Wo die Alpenrosen blüh'n (6:25)
12. Die gestrige Zeitung (3:37)
13. Die Heiratsannonce (3:46)
14. Jagdsport (3:44)
15. Bayerisches Soldatenlied (2:58)
16. Historische Begebenheiten (3:52)
17. Die Loreley (5:16)


CD 5 (1941 - 1946):
01. Die alten Rittersleut (3:37)
02. Mir hat geträumt (3:14)
03. Klapphorn?Verse (2:53)
04. Herr Leidenreich (2:59)
05. Das Weihnachtsgeschenk (5:12)
06. Hohes Alter (3:08)
07. Der Bräutigam in Uniform (3:27)
08. Maskenball der Tiere (3:52)
09. Kurz und bündig (Der eiserne Ofen) (3:27)
10. Mein Freund Oskar (3:02)
11. Der Notenwart (4:37)
12. Klarinettenunterricht (6:55)
13. Wo bleibst denn (0:14)
14. Transportschwierigkeiten (4:34)
15. Berufsberatung (7:08)
16. Es dreht sich um Karl Valentin III- Der Anruf (3:17)
17. Es dreht sich um Karl Valentin III- Die Fahrt (1:40)
18. Es dreht sich um Karl Valentin III- Anekdote zum Aquarium (2:20)
19. Es dreht sich um Karl Valentin III- Das Aquarium (4:32)
20. Es dreht sich um Karl Valentin III- Nix mehr (0:12)


CD 6 (1946):
01. Wies'n?Bummel (14:47)
02. Die Liliputaner (2:26)
03. Steilwandfahrer (4:50)
04. Das Nichts (Kalorienmangel) (5:08)
05. Verstehst nix von der Politik (3:51)
06. Im Schirmgeschäft (3:46)
07. Die Vogelausstellung (3:54)
08. Die Umtauschzentrale (4:34)
09. Geschäftsleute nach dem Krieg (5:01)
10. Zeuge Winkler (4:11)
11. Der Mensch denkt und Gott lenkt (4:03)

CD 7 (1947):
01. Edel sei der Mensch (5:46)
02. Geht in die Wälder und holt euch Holz (4:16)
03. Geräusche im Restaurant (3:15)
04. Sie weiß nicht was sie will (6:10)
05. Funkreportage (6:11)
06. Im Hutladen (4:00)
07. Der ewige Friede (5:53)
08. Das Interview (6:24)
09. Die jetzige Lage (5:44)
10. Es dreht sich um Karl Valentin V - Einleitung und Karl Valentin Nachrichten (10:57)

CD 8 (Tonfilme & unveröffentlichte Aufnahmen):
01. Die Orchesterprobe (1933) (16:59)
02. Der Theaterbesuch (1934) (8:42)
03. Im Schallplattenladen (1934) (13:06)
04. Der Firmling (1934) (14:04)
05. Der Zittervirtuose (1935) (6:39)
06. Der Antennendraht (1937) (2:38)
07. Sonderbarer Appell (1940) (3:52)
08. Buchbinder Wanninger (1940) (4:44)
09. Klapphornverse (1941) (1:19)
10. Die Loreley (Fragment) (1941) (2:39)


WAS ICH WERDEN WOLLTE
Artikel für die Welt am Sonntag von Karl Valentin

Schon als 10jähriger Knabe, als ich noch sehr jung war, machte mir die kommende Zukunft Berufsgedanken. Mit 7 Jahren schon, als ich noch saudumm war, wollte ich Bleisoldat werden, mit 10 Jahren Robinson, dann folgten lauter eigenartige Berufe wie Kanalräumer mit Wasserstiefel, Feuerwehrmann, Schäfflertanz-Reifschwinger, Blitzableitersetzer, Taucher und mit 15 Jahren, ich höre selbst und staune heute noch zurück: Frauenarzt.
Und was ist aus mir geworden? Volkssänger und stellenloser Filmkomiker!

VORWORT

Keinem anderen deutschsprachigen Künstler des 20. Jahrhunderts gelang es so die Visionen und Tragödien der Moderne mit den traditionellen Formen populärer Unterhaltung zu verbinden wie Karl Valentin. Die bis heute gängige Art ihn als neurotischen Querdenker ab zu tun, als Wortverdreher oder gar als Spaßmacher, wird ihm in keiner Weise gerecht. Denn Valentin spielt nicht, führt nicht vor, tut nicht als ob, sondern lässt stattfinden. Seine Szenen sind Ereignisse und entsprechen unmittelbar den Lebenserfahrungen der einfachen Leute seiner Generation. Karl Valentin ist Realist, er bildet ab, was er hört und sieht, erstellt quasi Samples der Wirklichkeit, um diese dann zu Geschichten, Szenen oder Bildern zu komponieren. Valentin zeigt nur die Essenz. Aus spitzem Winkel schaut er auf die Welt. Dies macht ihn zum Volkskünstler, zu einem der ersten deutschsprachigen Pop-Künstler des 20. Jahrhunderts.
Andreas Koll

ES DARF KEINE PEINLICHKEIT GEBEN,
DIE WIR NICHT IN DIE HAND NEHMEN WÜRDEN
von Alexeij Sagerer

Und so verbrachten die Liesl Karlstadt und ich eine herrliche Zeit zusammen im Büro in Plattling. Karl Valentin war natürlich wie immer ziemlich eifersüchtig. Und so lernte ich schon in jungen Jahren von Karl Valentin die Eifersucht.


KARL VALENTIN IST FÜR MICH EINER DER GRÖSSTEN
von Christoph Schlingensief

Karl Valentin ist für mich einer der größten ! für mich so etwas wie der deutsche bunuel und natürlich eine absolut konsequente spiegelung adolf hitlers. Krieg führen im größten durch störung im kleinsten. Kein einfacher kalauer, sondern der genüssliche abrieb zu hoch eingeschätzter zusammenhänge.


GRUNDLOS AN VALENTIN ERINNERN
von Herbert Achternbusch

Und mein Arzt ist selber krank. Eine Erkrankung, die man verschämt am Telefon nicht ausspricht - den zweiten Monat schon. Wie geht es Ihnen, habe ich ihn immer in seiner Praxis begrüßt, und er erzählte mir aus seinem Leben, er ist auch Therapeut. Ich kam nicht dazu, von meinen Leiden zu berichten. So schob ich dazwischen, dass ich eine neue Freundin habe, die sei aber immer krank. Um Gottes Willen, rief er aus, bloß das nicht, was wollen Sie mit einer kranken?!

"What have you lost, Mulla?" - "My key," said Nasrudin. After a few minutes of searching, the other man said, "Where did you drop it?" - "At home." - "Then why, for heaven's sake, are you looking here?" - "There is more light here."
This is one of the most famous of all Nasrudin tales, used by many Sufis, commenting upon people who seek exotic sources for enlightenment. Acting it on the stage was a part of the repertoire of Karl Vallentin, the late "metaphysical clown" of Munich.

von Idries Shah

DER FIRMLING
von Georg Seeßlen

Es kommt bei Valentin nicht darauf an, wie weit einer von Gott entfernt ist, es kommt darauf an, wie er lebt, ob er Geld hat, ob er Macht hat. Das Elend versucht sich in der Sprache hinzustellen, bittend sogar vielleicht, und kann es nicht, aber es ist nicht in der Sprache. Die Wiederholungen, die Verfremdungen, das ist vielleicht der Versuch, Sprache zu behandeln ("wie eine Krankheit" nach Wittgenstein), aber doch dafür, dass sie tauglich werde, das Elend zu beschreiben, damit es wenigstens dies noch geben dürfte: die Klage, zu der die Sprache schon untauglich geworden ist. Sie macht uns falsch, mutiger und härter, als wir sind: Man möchte etwas über den eigenen Schmerz sagen und kriegt nur etwas Hässliches über den Nachbarn zustande.


MAX OPHüLS ÜBER Karl Valentin

"I mag net", sagte er, als ich mit ihm in Verhandlungen eintrat. "Im Kino - i hab amal dös g'sehn, da muss einer durch den Schornstein krabbeln oder ins Wasser springen - dös mog i a net. I unterschreib Ihnen nur was, wenn's das hineinschreiben, dass i net ins Wasser und net durch den Schornstein muss. … Un wenn S' wollen, dass i spiel, i kann net sag'n, was gedruckt is; dös müssen S' mir vorher sag'n, was i sag'n soll. Un allein sag'n kann i's aa net, da bleib i steck'n. Das Fräulein muss es mit mir sag'n." Das Fräulein war eine dicke Mamsell, die immer seit Jahr und Tag mit ihm aufrat und ihm immer einhalf, wenn er nicht mehr weiter wusste. Aus seiner Gedächnisnot entstanden diese Dialoge. Sie heißt Liesl Karlstadt.