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täysikuu 2. yö ikkunen takana 3. vaaralliset huulet 4. punaiset lehdet 5. kesäinen muisto 6. tango django 7. nuoruuden paratiisi 8. yön kuningatar 9. tule hiljaa 10. nuoruustango 11. tulenliekki 12. warum schweigt das telefon? 13. die pferde und ich 14. satumaa 15. onko onni unta vain? 16. liljan/liljankukka 17. valkea sisar 18. kotkas ros 19. kangastus 20. ich will diese geschiedene frau 21. täysikuu (version 2) |
"Möchten
wir nicht wieder in unsere Welt zurückkehren?" M.A.Numminen,
im tadellos sitzenden schwarzen Anzug, ein Glas Rotwein in der Hand,
lächelt. Gütig und ausdauernd. Es ist Freitag abend, wir stehen
an der Bar des üppig mit Plüsch und Falschgold ausstaffierten
Tanzcafès Maestro. Auf der Bühne spielt ein Trio alte Schlager
und finnische Tangos, zu denen sich Dutzende hübsch herausgeputzte
Paare aller Altersschichten drehen. Das Cafè Maestro, hatte Numminen
zuvor erklärt, sei das größte Tanzcafè in Helsinki
und ziehe vor allem Menschen aus der Mittelschicht an. Diese Tanzcafès
sind täglich geöffnet. Nachmittags ist der Eintritt frei,
und die Gäste tanzen zu Musik vom Plattenteller; abends sorgen
Bands und Orchester für Stimmung. "Der Finntango
ist auch in Helsinki sehr präsent, obschon die Medien ihn ignorieren." Rahmen des Finntango
bei weitem: Seit gut 35 Jahren mischt der Musiker mit der ewigen Mop-Frisur,
eine Kreuzung aus Bajazzo und Terrorist, die Kulturszene auf. Er spielt
respekt- und bedenkenlos mit Versatzstücken der Hoch-, Pop- und
Volkskultur, tummelt sich geschäftig in Musik, Literatur, Film,
Soziologie und Philosophie. Von Tangosongs über windschiefe Verdi-Arien
und Punkrock bis hin zu neorustikalem Jazz und Techno hat er mit seiner
krächzenden Falsettstimme so ziemlich alles gesungen und interpretiert,
was die Musikgeschichte kennt und bisweilen fürchtet. Die meisten
seiner Lieder waren mindestens zeitweise verboten - gleichzeitig machte
er jedoch Fernsehsendungen für Kinder, die bis heute Kultstatus
genießen. Er ist ungeheuer populär - und doch klar Underground.
Er ist landesweit beliebt - und ebenso umstritten. (Auszüge aus einem Artikel in der Titanic/Jan.03 von Christian Gasser) |