Finniscer Tango
m.a. numminen & sanna pietiäinen und das neorustikale tango-orchester

Preis: 15€

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  1. täysikuu
2. yö ikkunen takana
3. vaaralliset huulet
4. punaiset lehdet
5. kesäinen muisto
6. tango django
7. nuoruuden paratiisi
8. yön kuningatar
9. tule hiljaa
10. nuoruustango
11. tulenliekki
12. warum schweigt das telefon?
13. die pferde und ich
14. satumaa
15. onko onni unta vain?
16. liljan/liljankukka
17. valkea sisar
18. kotkas ros
19. kangastus
20. ich will diese geschiedene frau
21. täysikuu (version 2)

"Möchten wir nicht wieder in unsere Welt zurückkehren?" M.A.Numminen, im tadellos sitzenden schwarzen Anzug, ein Glas Rotwein in der Hand, lächelt. Gütig und ausdauernd. Es ist Freitag abend, wir stehen an der Bar des üppig mit Plüsch und Falschgold ausstaffierten Tanzcafès Maestro. Auf der Bühne spielt ein Trio alte Schlager und finnische Tangos, zu denen sich Dutzende hübsch herausgeputzte Paare aller Altersschichten drehen. Das Cafè Maestro, hatte Numminen zuvor erklärt, sei das größte Tanzcafè in Helsinki und ziehe vor allem Menschen aus der Mittelschicht an. Diese Tanzcafès sind täglich geöffnet. Nachmittags ist der Eintritt frei, und die Gäste tanzen zu Musik vom Plattenteller; abends sorgen Bands und Orchester für Stimmung.
Daß Numminen hier steht, sorgt für Aufsehen. Alle erkennen ihn - jeder Bewohner Finnlands kennt Numminens Bart und Numminens Lächeln - manche schauen ihn verstohlen an, einige nicken ihm zu, andere mustern ihn, den berüchtigten Bürgerschreck, eher argwöhnisch. Numminen indes lächelt freundlich und bestellt Rotwein nach. "Viele halten den Tango für ein altmodisches, ländliches Phänomen - sie irren."

"Der Finntango ist auch in Helsinki sehr präsent, obschon die Medien ihn ignorieren."
Zwar ist der Redende ein grosser Kenner des finnischen Tangos und hierzulande vor allem dank seines parodistischen, auf deutsch gesungenen Tangoheulers "Ich mit meiner Braut im Parlamentspark" (Trikont/Finnischer Tango "Tule Tanssimaan" - Numminen "DägäDägä") und seines Romans "Tango ist meine Leidenschaft" bekannt, seine Persönlichkeit aber sprengt den

Rahmen des Finntango bei weitem: Seit gut 35 Jahren mischt der Musiker mit der ewigen Mop-Frisur, eine Kreuzung aus Bajazzo und Terrorist, die Kulturszene auf. Er spielt respekt- und bedenkenlos mit Versatzstücken der Hoch-, Pop- und Volkskultur, tummelt sich geschäftig in Musik, Literatur, Film, Soziologie und Philosophie. Von Tangosongs über windschiefe Verdi-Arien und Punkrock bis hin zu neorustikalem Jazz und Techno hat er mit seiner krächzenden Falsettstimme so ziemlich alles gesungen und interpretiert, was die Musikgeschichte kennt und bisweilen fürchtet. Die meisten seiner Lieder waren mindestens zeitweise verboten - gleichzeitig machte er jedoch Fernsehsendungen für Kinder, die bis heute Kultstatus genießen. Er ist ungeheuer populär - und doch klar Underground. Er ist landesweit beliebt - und ebenso umstritten.
Kurz: Der 1940 geborene Mauri Antero Numminen ist ein zutiefst finnisches Phänomen."

(Auszüge aus einem Artikel in der Titanic/Jan.03 von Christian Gasser)