Oriental Journey
Express Brass Band & Guests
CD 0329

Preis: 15€

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  01 INTRO 00:12
02 CARAVAN 01:43
03 YA BINTE BLEDI 06:18
04 LIBERTY 03:54
05 RADIO KABUL 05:45
06 AFRICAN QUEEN 05:42
07 BALLADA 03:46
08 SOLEIL DIVERS 03:12
09 BLACK MAN’S CRY 09:58
10 THE EXPRESS BEAT 04:40
11 TRINKLIED 01:25
12 DENSITY 03:34
 
 

ORIENTAL JOURNEY
Liner Notes von Wolfgang Farkas / Blumenbar-Verlag

DER NEUE SOUND DER STADT

München klingt anders in diesen Tagen. Frischer, lebendiger, schärfer. In den letzten Jahren hat sich eine Szene von Bands entwickelt, deren Einflüsse von Jazz, Soul, osteuropäischer und afrikanischer Musik bis hin zu Punk und bayerischem Folk reichen. Neben einer gewissen Vorliebe für Blechblasinstrumente ist es eine besondere Art von Community, die Gruppen wie G. Rag Y Los Hermanos Patchekos oder The Express Brass Band auszeichnet.

Wolfgang Schlick, der Mann mit der Tuba, hat The Express Brass Band Ende 1999 «mehr oder weniger zufällig gegründet» – mit der schlichten Idee, eine akustische Band für den Englischen Garten zusammenzustellen. Inzwischen ist die Band auf 16 und mehr Mitglieder angewachsen; eine noch unerfahrene Trompeterin hat darin genau so Platz wie ein versierter Saxophonist.

Und ob vor besetzten Häusern in Mailand oder auf einer Dachterasse über der Spree, ob im stillgelegten Giesinger Bahnhof oder auf einem Festival in Barcelona – überall, wo die Brass Band spielt, lässt sie ein euphorisiertes Publikum zurück. Das liegt nicht nur an den kraftvollen Rhythmen und Sounds, die sich aus den Klängen von Saxophonen, Trompeten, Posaunen, Tuba, Mundharmonika, Perkussion und Schellenkranz speisen. «Wir sind sehr beweglich», sagt Schlick. «Und sind auch ohne Verstärker laut genug, um die Leute zum Tanzen zu bringen.»

Letztes Jahr im Juli ist The Express Brass Band einer Einladung des blumenbar Verlags gefolgt, der bis dahin gerade einen Roman publiziert hatte; die Veröffentlichung eines zweiten Buchs mit dem Titel «Osten. In 26 Geschichten um die Welt» stand unmittelbar bevor. Als die Idee aufkam, eine Reise Richtung Osten auch musikalisch umzusetzen, schien dafür niemand besser geeignet als die Brass Band.

Die blieb nicht alleine. Höchst unterschiedliche Gastmusiker pilgerten zu den zweitägigen Aufnahme-Sessions ins Amerika Haus: Jojo, ehemals Schlagzeuger bei Fela Kuti; Saam Schlamminger, orientalisch geprägter Schlagwerker und oft mit The Notwist unterwegs; Sängerin Isabel Mercedes mit dem richtigen Stück im richtigen Moment; Singer-Songwriter Ziad (Frankreich/Ägypten) und DJ Gringo, die für ihren arabisch angehauchten Dub nur einen einzigen Take benötigten; schließlich die virtuose aserbeidschanische Pianistin Ulvija Abdulajeva und – als very special guest – der 92-jährige ungarische Opernsänger László Farkas.

«Oriental Journey» ist ein schillernder Soundtrack geworden für tausend und eine Karawane. Und zugleich das erste Album mit Stücken jener bereits legendären The Express Brass Band, für die die Isar nicht in Pullach endet; sondern im Schwarzen Meer.

München, Juni 2004

Wolfgang Farkas