"...Das Trikont-Label
widmet Münchner Volkssängern eine äußerst liebevoll zusammengestellte CD-Reihe...
Die Volkssänger waren eben vor allem auch die Stimme des Volkes, im Guten
wie im Schlechten - die Münchner Stefan Raabs zu Beginn des 20. Jahrhunderts,
und manchmal vielleicht auch die Münchner Harald Schmidts dieser Zeit. Man
mag sie heute skurril und jenseitig finden, aber immerhin gab es in ihren
Reihen einmal einen Karl Valentin, den man längst als Dadaisten zum Kanon
der deutschen Literatur zählen darf. Das lässt zumindest die Hoffnung zu,
es möge auch dem Nachruhm der heutigen Volkssänger vielleicht nicht schaden,
dass sie eben "nur" Unterhaltung machen..." Vollständiger
Artikel...
(Süddeutsche Zeitung- 17.03.2001)
Junker
& Hönle
August Junker und Alois Hönle waren um die Jahrhundertwende zwei absolute
Stars der Münchner Unterhaltungsszene. Sie betrieben ein eigenes Theater
(das Apollotheater) in dem sie allabendlich die Münchner Tränen lachen
ließen. Auf Schellacks finden sich die Paradestücke ihrer Unterhaltungskunst.
Diese Aufnahmen von 1900 bis 1913 sind ein einzigartiges Dokument Altmünchner
Humors und lassen den Hörer die skurrile Welt einer längst vergangenen
Zeit hautnah erleben.
Hans
Blädel
Hans Blädel war einer der bekanntesten Unterhaltungskünstler Deutschlands
und hat in der Zeit von 1901 bis 1931 über 800 verschiedene Schellackaufnahmen
gemacht. Seine Bühnen waren die Musik-Halls und Varietees der Kaiserreiches
und der Republik, seine Berufsbezeichnung: "Instrumentalhumorist". "Mit
dem Engagement des Münchner bodenständigen Instrumental-Humoristen Hans
Blädel, der Geige, Klarinette, Zither und Trompete mit beachtenswertem
Können beherrscht, hat das Apollotheater Augsburg einen überaus glücklichen
Griff getan. Blädel ist der Liebling des Publikums, Blädel darf alles
und macht alles. Sein urbayrischer Humor steckt sofort an, sein urkomisches
Gesicht erschüttert das Zwerchfell. Ob er nun ein "Lachcouplet" in neuer
Aufmachung mit seltsam grunzenden Tönen zum besten gibt, oder ob er singt,
"Ja meine Alte hat mich gern", oder sonst Allotria treibt, der Erfolg
ist stets fabelhaft. Und wenn Blädel nach 25 Minuten "Arbeit" sich verabschiedet,
dann ruft man ihn immer wieder gerne zurück. Die alte Geschichte bleibt
eben immer neu: Nur das Originelle macht den Komiker aus." - Norry Dunkel
in "Der Artist", 1910
Weiß
Ferdl
Der Weiß Ferdl ist zeitlebens ein Mythos gewesen. Mit seinem ganz besonderen
Gespür für die politischen und gesellschaftlichen Stimmungen aus der Sicht
der "einfachen Leute" trifft er ins Herz seiner Hörer. Das aber sind alle,
quer durch die gesellschaftlichen Schichten und die politischen Lager.
Seine Kunst ist die Andeutung. Kleine Bemerkungen, Gesten, werden zu fertigen
Geschichten assoziiert - jeder hat verstanden, ohne dass je etwas gesagt
wurde. Unterhaltung in "schwierigen Zeiten". Weiß Ferdl, der Prototyp
des Bayern und des Bayrischen: "G´scheert", schlau, durchtrieben, konservativ.
1943 ist Weiß Ferdl plötzlich aus dem öffentlichen Leben verschwunden
- Anlass für Mutmaßungen und Legenden. Eine schillernde Figur: verachtet,
geliebt, sagenumwoben, zwiespältig und umstritten.
Liesl
Karlstadt
Sie unterschrieb als "Frl.Liserl Wellano", trat als "Lisl Macstadt", sogar
als "Blödsinnskönigin Lisi" auf und wurde als "Frau Brandl" durch den
Funk in ganz Bayern populär. Weltruhm erlangte Elisabeth Wellano alias
Liesl Karlstadt aber erst als unverzichtbare Partnerin Karl Valentins.
Dieser hatte sie mit dem unsterblichen Satz: "A Soubrette, die muß ganz
keß sein, die muß an Busen haben... Aber sie sind sehr komisch..." zur
Komikerin gemacht. Von da an sang und spielte sie meistens mit ihm zusammen,
manchmal aber auch solo. Die schönsten Aufnahmen von und mit Liesl Karlstadt
hab ihre Biographin Monika Dimpfl jetzt auf diesem Album versammelt.
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Junker/Hönle
Die Stimmen der Vorstadt
CD-0282 |
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Preis:
15€ |
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Hans
Blädel
Lachen`s an Augenblick jetzt mit mir mit
CD-0283 |
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Preis:
15€ |
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Weiß
Ferdl
I woaß net wia ma is
CD-0284 |
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Preis:
17€ |
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Liesl
Karlstadt
CD-0285 |
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Preis:
15€ |
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