...Aufnahmen,
deren Einzigartigkeit darin bestehen, dass sie die komplette Rembetiko-Welt
in all ihren Nuancen und Schattierungen spürbar nachvollziehen lässt
mit jener unvergleichlichen Melodik, die sich aus Elementen osteuropäischer
Tradition und vorderasiatischer Harmonielehre zusammensetzt und anhand
ihrer Instrumentierung um den Hauptklangkörper, die Busuki, herum
(Lauto, Baglamas, Tsurnis, Sanduri, Flöte, Oud, Banjo, Tamburin,
Mandoline, Gitarre, Violine alla turca) bisweilen Kapriolen von ungeahnter
Schönheit schlägt.
Und schließlich die Intensität des Gesangs, die schwärmerische
und klagende Emphasis in den Stimmen, die Leid, Freude, Ausweglosigkeit,
Glücklichsein vermitteln und beim Hörer Illusionen von Stolz,
Heldenmut und Größe verursachen. Ein wichtiges Zeugnis aus
den Anfangstagen populärer Kultur - berauschend und stark. Musik
für die Ewigkeit. [Vollständiger
Artikel]
(SPEX - Joachim Ody)
Die Rembetika, die Davidopoulos zusammengetragen hat, sind eine Entdeckung.
Spröde, rau und schräg klingen sie, nicht so flüssig wie
das, was man heute unter griechischer Folklore versteht. Eher so wie die
Aufnahmen von Blues-Originalen wie Robert Johnson. Rembetiko das
macht diese Doppel-CD klar ist der griechische Bruder von Blues,
Tango und Fado. (Welt-)Musik, die sich optimal mit anderen
Pop-Kulturen versteht... Mehr...
(Süddeutsche Zeitung - Markus Mayer)
Musik und Messer
Komm mittags ins Gefängnis und bringe ein Messer mit, weil
ich mit einem mangas was klären muss. Es kann auch sein, dass ich
ihn beseitige. Plötzlich und unvermittelt ist man mitten drin
in jener stets zwischen Orient und Okzident schwankenden Musik der Ägäis,
plötzlich ist man verführt von den herben, nur karg begleiteten
Rebetika-Gesängen, wie sie die mangas, die Outlaws der griechischen
Gesellschaft, seit Beginn des letzten Jahrhunderts gesungen haben. Über
Frauen, Haschisch, das Leid in den Hafenstädten, die Entwurzelung.
Christos Davidopoulos hat nun zwei CDs mit dieser Musik der Subkultur
zusammengestellt, mit Aufnahmen aus der Blütezeit der Rebetika von
1925-1947. Ein Großteil der fürs Verständnis dieser Musik-
und Lebensform so wichtigen Texte werden übersetzt, ein knappes Lexikon
führt ein in den historischen Kontext dieser Pop-Musik, die lange
Zeit vom Bürgertum abgelehnt und erst in den siebziger Jahre wieder
entdeckt und wieder belebt wurde. Solange nicht Gail Holsts schon klassisches,
recht persönlich gehaltenes Buch über die Rebetika (das gerade
in Frankreich samt CD unter dem Titel Aux sources du Rébétiko
herausgekommen ist, bei Le Nuits Rouges) nicht wieder erneut in Deutschland
aufgelegt wird, ist diese Sammlung das ultimative Muss für alle hiesigen
Griechenland-Fans.
(Süddeutsche Zeitung, Mittwoch, 24. Oktober 2001,
RJB)
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Rembetika
Songs of teh Greek Underground
UD-0293 |
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Preis:
17€ |
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